Woodtecture, Münster
Masterthesis
Der längliche Baukörper bildet eine Lärmschutzwand an der Hauptstraße und löst sich an einer weniger befahrenen Straße in kleinere Kuben auf. Eine soziale Durchmischung innerhalb der Gemeinschaft und ökologische Verantwortung sind hier gegeben.
Im Erdgeschoss des Blocks befinden sich öffentliche Bereiche, wie eine Kindertagesstätte, ein Veranstaltungsraum mit Atelier und ein Café. Viele Gemeinschaftsräume, wie eine Küche zum Kochen mit angrenzendem Esszimmer, ein Treffpunkt für Besprechungen oder eine kleine Bibliothek bieten allen Bewohnern des Quartiers Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung. Das Miteinander wird gefördert, aber dennoch hat jeder seinen eigenen privaten Wohnraum als Rückzugsort. Auf Beton als Baumaterial wird weitestgehend verzichtet, lediglich die Sockelzone, die Treppenhauskernwände – der Aufzugsschacht ist aus Holz – und die notwendigen Treppen sind aus Stahlbeton gefertigt.
Die Baukörper bestehen aus vorgefertigten Holzrahmenwänden und Brettstapelelementen aus regionalen Wäldern, die mit Hartholzdübeln verbunden sind und den massiven Treppenkern überspannen. Die teilweise öffentliche Erdgeschosszone wird durch einen Lehmputz freigelegt. Die übrigen Geschosse, die als Wohnungen dienen, sind mit einer Lärchenschalung verkleidet.
Der nach Süden ausgerichtete Laubengang im Hauptgebäude dient nicht nur als Sonnenschutz und Aufenthalts- bzw. Begegnungsort, sondern auch als zweiter Fluchtweg.
Auf dem gesamten Grundstück wurde darauf geachtet, den Anteil versiegelter Flächen zu minimieren. Die Terrassen- und Dachbegrünungsflächen bilden ein Wechselspiel, der angrenzende Wald und der städtische Stadtgarten auf der anderen Seite runden das Gesamtbild ab.
Mehrere Erdwärmesonden aus großer Tiefe werden als unterirdische Energiequelle genutzt, die ganzjährig Wärme für Heizung und Warmwasser liefert.
Photovoltaikmodule auf den Dächern des Quartiers erzeugen Strom, der Überschuss wird in das öffentliche Netz eingespeist. Durch die vielen unversiegelten Grünflächen zwischen den Gebäuden sowie auf der Dachlandschaft wird das anfallende Regenwasser einerseits in Regenzisternen gesammelt und für den Hausgebrauch – sei es für Waschmaschine, Küche oder Garten – aufbereitet, andererseits trägt es zur Verdunstung bei und sorgt so für ein kühleres Stadtklima.